Kategorie: Spanien

  • Spanien: RTVE prüft Rückzug vom ESC 2026 bei Teilnahme Israels

    Die Debatte um die Teilnahme Israels beim Eurovision Song Contest 2026 sorgt weiter für Schlagzeilen: José Pablo López, Präsident von RTVE, plant, dem Vorstand des Senders vorzuschlagen, dass Spanien seine Teilnahme am nächsten ESC in Wien absagt, falls Israel dabei ist.

    Spanien könnte erster Big-5-Teilnehmer sein, der absagt

    Wird der Vorschlag angenommen, wäre Spanien das fünfte Land, das seine mögliche Teilnahme 2026 aufgrund der Situation in Israel in Frage stellt – und das erste der sogenannten Big Five. Zuvor hatten bereits RTVSLO (Slowenien), RÚV (Island), RTÉ (Irland) und AVROTROS (Niederlande) angekündigt, nicht anzutreten, falls Israel teilnehmen sollte.

    Politische Unterstützung für einen Rückzug

    Auch mehrere spanische Regierungsmitglieder stehen hinter der Idee eines Rückzugs. Ministerpräsident Pedro Sánchez erklärte: „Weder Russland noch Israel sollten an internationalen Wettbewerben teilnehmen, solange sie weiterhin Gewalt ausüben.“ Er betonte zudem Spaniens Engagement für Menschenrechte und internationales Recht. Bereits letzte Woche hatte Ernest Urtasun, Kulturminister Spaniens, gefordert, den ESC 2026 zu boykottieren, falls Israel dabei ist.

    Hintergrund: Proteste bei der Vuelta a España

    Die Diskussion über Israels Teilnahme folgt auf die Vuelta a España 2025, bei der mehrere Protestaktionen gegen das Radsportteam Israel-Premier Tech stattfanden. Zwei Etappen, darunter die Schlussetappe in Madrid, wurden sogar ohne Sieger beendet.

    Historische Dimension

    Ein Rückzug Spaniens 2026 wäre ein historischer Schritt: seit dem Debüt 1961 hat Spanien noch nie einen ESC ausgelassen. Der Sender hält damit den Rekord für die meisten aufeinanderfolgenden Teilnahmen ohne Unterbrechung.

    Die Entscheidung des RTVE-Vorstands wird morgen erwartet und könnte die Eurovision-Landschaft für 2026 nachhaltig verändern.

  • Spanien verrät neue Details zum Benidorm Fest 2026

    Der spanische Sender RTVE hat weitere Informationen zur fünften Ausgabe des Benidorm Fest bekanntgegeben – und das Festival nimmt immer mehr Gestalt an. Bei einem Medientermin am Morgen wurde nicht nur über die diesjährigen Neuerungen gesprochen, sondern auch über die langfristige Zukunft der Show.

    Eine Bühne mit Kompass-Rose

    Das auffälligste Detail betrifft die Bühne. Sie wird aus einer zentralen, fünfeckigen Plattform bestehen, die an das erste Benidorm Fest 2022 erinnert. Links und rechts führen Laufstege hinaus ins Publikum, wodurch die Performances dynamischer wirken sollen. Dahinter wird ein großer LED-Screen installiert, ähnlich wie beim ESC 2021 in Rotterdam.

    Das Konzept der Bühne dreht sich um die Kompass-Rose – das bekannte Symbol für Himmelsrichtungen und Zwischenpunkte. Damit will RTVE nicht nur optisch, sondern auch symbolisch für Orientierung und Vielfalt stehen. Außerdem soll mehr Platz geschaffen werden, um ein größeres Publikum in der Halle unterzubringen.

    Zeitplan bleibt vorerst vage

    Konkrete Termine für das Festival gibt es noch nicht. Erfahrungsgemäß dürften die Künstler im Oktober enthüllt werden, die Songs wohl kurz vor Weihnachten. Eine offizielle Bestätigung dazu steht aber noch aus.

    Mehr als nur ein ESC-Vorentscheid

    RTVE stellte klar: Benidorm Fest soll sich langfristig als eigenständige Musikmarke etablieren – ähnlich wie das legendäre Sanremo-Festival in Italien. Das heißt: auch abseits von Eurovision will man den Künstlerinnen und Künstlern Plattformen bieten. Songs könnten beispielsweise als Soundtracks für Telenovelas oder bei Großevents wie der Fußball-WM, Olympia oder der Vuelta eingesetzt werden.

    Außerdem ist geplant, die Generalproben im Palau L’illa de la Música für Publikum zu öffnen – ganz nach dem ESC-Vorbild.

    Produktion mit internationalem Team

    Wie gewohnt werden die Produktionen der Beiträge von den Acts selbst verantwortet, allerdings mit strenger Begleitung durch ein professionelles RTVE-Team, um Machbarkeit und Sicherheit zu gewährleisten.

    Für das Kreativteam wurden bereits prominente Namen verpflichtet:

    • Borja Rueda, der auch Zyperns Beitrag beim ESC 2025 choreografierte, wird offizieller Choreograf.
    • Ari Levelä aus Finnland übernimmt die Rolle des Visual Directors. Er war seit 2020 Kreativchef von UMK und leitete von 2021 bis 2025 die Bühnenbilder Finnlands beim Eurovision.
    • Die Produktionsfirma SoldOut, die 2024 bereits den Junior Eurovision in Madrid umgesetzt hat, verantwortet auch das Benidorm Fest 2026.

    Spaniens ESC-Teilnahme weiter offen

    Unklar bleibt dagegen, ob Spanien tatsächlich beim Eurovision Song Contest 2026 in Wien antreten wird. RTVE hat seine Teilnahme zwar vorläufig bestätigt, will die endgültige Entscheidung aber erst fällen, wenn die offizielle Teilnehmerliste im Dezember veröffentlicht wird. Sicher ist jedoch: Das Benidorm Fest 2026 findet auf jeden Fall statt – und der Sieger erhält das Ticket nach Wien, sofern Spanien mitmacht.

    Zur Erinnerung: 2025 vertrat Melody Spanien in Basel mit Esa Diva. Sie erreichte im Finale Platz 24 mit insgesamt 37 Punkten – 27 von den Jurys und 10 vom Publikum.

  • Spanien: Kulturminister fordert Rückzug vom ESC, falls Israel teilnehmen darf

    Die Diskussion um Israels mögliche Teilnahme am Eurovision Song Contest 2026 nimmt weiter Fahrt auf – diesmal mit deutlichen Worten aus Spanien. Ernest Urtasun, Spaniens Minister für Kultur, hat sich im Fernsehen dafür ausgesprochen, dass sein Land den ESC in Wien boykottieren sollte, falls Israel zugelassen wird.

    „Wir können das nicht normalisieren“

    In einem Interview bei La hora de La 1 erklärte Urtasun:
    „Ich denke nicht, dass wir Israels Teilnahme an internationalen Events so behandeln können, als ob nichts passieren würde. Veranstaltungen wie der Eurovision oder die Vuelta a España sind immer auch eine Form der Repräsentation eines Landes. Beim ESC tritt kein Einzelkünstler an, sondern jemand, der das Land als Ganzes vertritt.“

    Seine Anspielung auf die Vuelta a España kommt nicht von ungefähr: Während der diesjährigen Ausgabe der Radrundfahrt kam es bereits mehrfach zu Protesten, unter anderem gegen das Team Israel-Premier Tech. Eine Etappe musste sogar vorzeitig beendet werden.

    Entscheidung liegt bei RTVE

    Zugleich stellte Urtasun klar, dass die finale Entscheidung nicht bei ihm, sondern beim spanischen Sender RTVE liegt. Dieser hatte bereits nach dem ESC 2025 Bedenken über Israels Teilnahme geäußert. Ob es tatsächlich zu einem Rückzug Spaniens kommt, hängt also davon ab, wie sich RTVE in den kommenden Wochen positioniert.

    Aktuell gilt Spanien noch als sicherer Teilnehmer am ESC 2026. Die Bewerbungsphase für das Benidorm Fest 2026 – den spanischen Vorentscheid – läuft bereits und endet am 24. September um 23:59 Uhr (CEST).

    Spanien und der ESC – ein kurzer Rückblick

    Spanien ist eines der „Big Five“-Länder und seit 1961 durchgehend beim ESC vertreten. Auch wenn der letzte Sieg bereits über 50 Jahre zurückliegt (Vivo cantando und La, la, la 1968/69), hat sich das Land in den letzten Jahren mit dem Benidorm Fest neu aufgestellt und Acts wie Chanel (SloMo, Platz 3 im Jahr 2022) oder Blanca Paloma (Eaea, Platz 17 im Jahr 2023) geschickt ins Rennen geschickt.

    Ein Boykott wäre also ein massives Signal – und würde die ESC-Welt nicht nur politisch, sondern auch musikalisch ordentlich durcheinanderwirbeln.