In Albanien wird’s finanziell ernst: RTSH, der öffentlich-rechtliche Sender des Landes, steckt tief in der Krise. Die neue Senderchefin Eni Vasili beschreibt die Lage als „katastrophal“, Schulden und unbezahlte Verpflichtungen hätten dazu geführt, dass viele Mitarbeiter:innen seit Monaten auf ihr Geld warten.
ESC-Zahlungen haben Vorrang
Trotz der finanziellen Turbulenzen betont Vasili, dass die Verpflichtungen gegenüber der European Broadcasting Union (EBU) höchste Priorität haben. Schließlich steht die Teilnahme Albaniens am Eurovision Song Contest auf dem Spiel – und damit auch wichtige TV-Rechte für den Sender.
„Wir priorisieren aktuell internationale Zahlungen, einige davon sind seit Januar 2024 offen. Nichtzahlungen würden RTSH in Gefahr bringen, die Partnerschaft mit der EBU zu verlieren und am Eurovision Song Contest nicht teilnehmen zu können“, so Vasili.
Schulden im Millionenbereich
Die neue RTSH-Leitung prüft derzeit die internen Finanzen genau. Laut Vorstand belaufen sich die aktuellen Schulden auf 6 Millionen Euro, wovon 1,8 Millionen Euro auf die Entlassung von 150 Mitarbeiter:innen durch den früheren Senderchef Alfred Peza zurückgehen.
Vasili, die erst im April die Leitung übernommen hat, versichert, dass die neue Geschäftsführung „ihr Bestes tut, um die Situation zu managen“. Für den ESC-Fan ist beruhigend: Albanien will auch 2026 in Wien dabei sein – auch wenn der Weg dorthin finanziell holprig bleibt.
Schreibe einen Kommentar