Eurovision 2026: Workshop in Dubrovnik bringt Delegationen zusammen

Die Vorbereitungen für den 70. Eurovision Song Contest laufen auf Hochtouren: In Dubrovnik (Kroatien) trafen sich die Heads of Delegation der teilnehmenden Länder zu einem mehrtägigen Workshop.

Fokus auf das Voting-System

Offiziell gibt es zwar keine Details, doch es wird spekuliert, dass beim Treffen insbesondere das Voting im Mittelpunkt stand. Schon kurz nach dem ESC 2025 in Basel hatten mehrere Sender Fragen zum Abstimmungsverfahren an die EBU gerichtet – darunter RTVE (Spanien), VRT (Belgien), RÚV (Island), Yle (Finnland) und RTÉ (Irland). Auch die niederländischen Sender AVROTROS und NPO hatten weitere Klärungsbedarf geäußert.

Bereits am 23. Mai veröffentlichte Martin Green, Executive Director des ESC, einen offenen Brief. Darin kündigte er an, dass die Reference Group im Juni die Voting-Daten genau prüfen werde. Zudem stand die Frage im Raum, ob die Zuschauer:innen auch weiterhin bis zu 20 Stimmen abgeben dürfen oder ob dieses Limit angepasst werden soll. Auch die Rolle der Delegationen und Partner bei der Promotion der Acts wurde thematisiert.

Politische Spannung: Israel-Frage überschattet Diskussion

Der Workshop fand allerdings nicht nur vor musikalischem Hintergrund statt. Das Thema, das die ESC-Welt derzeit spaltet, war ebenfalls präsent: die mögliche Teilnahme Israels am Contest 2026 in Wien.

Am ersten Tag bestätigte RTVE, dass Spanien nicht antreten werde, sollte Israel dabei sein. Damit reiht sich Spanien in eine wachsende Liste von Ländern ein, die mit einem Rückzug drohen. Auch Slowenien (RTVSLO), Irland (RTÉ) und die Niederlande (AVROTROS) haben bereits angekündigt, in diesem Fall nicht nach Wien zu fahren. Island (RÚV) hält sich die Option eines Boykotts offen.

Über Israels Teilnahme soll endgültig am 4. und 5. Dezember bei der EBU-Generalversammlung in Genf entschieden werden. Bis dahin dürfte die Debatte weiter hohe Wellen schlagen – und das ESC-Fandom in Atem halten.

Ein Jubiläum mit Fragezeichen

Der Workshop in Dubrovnik zeigt: Auch wenn die technische und organisatorische Planung für das große 70. ESC-Jubiläum läuft, schweben politische und strukturelle Fragen wie dunkle Wolken über den Vorbereitungen. Die nächsten Monate werden entscheidend dafür sein, ob Wien 2026 ein Festival der Einheit wird – oder eines der Brüche.

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