Island: RÚV droht mit ESC-Rückzug, falls Israel in Wien antreten darf

Die Diskussion um Israels mögliche Teilnahme am Eurovision Song Contest 2026 in Wien nimmt weiter Fahrt auf. Nun hat sich auch der isländische Sender RÚV zu Wort gemeldet – und dabei einen möglichen Rückzug ins Spiel gebracht.

RÚV-Chef warnt vor Konsequenzen

In einem Interview im isländischen Radio erklärte Stefán Eiríksson, Generaldirektor von RÚV, dass ein Boykott durchaus denkbar sei, sollte die EBU an ihrer bisherigen Haltung festhalten:

„Ich denke, es ist wahrscheinlich, dass, wenn es keine Änderungen in der Position der EBU gibt und sie nicht auf diese Stimmen der Besorgnis reagiert – von uns, von Spanien, Slowenien und anderen –, das Reaktionen dieser Sender nach sich ziehen wird. Aber warten wir es ab.“

Besonders kritisch sieht RÚV das Verhalten sowohl des israelischen Senders KAN als auch der israelischen Regierung im Umgang mit den ESC-Regeln. Eiríksson betonte, man habe diese Bedenken bereits innerhalb der EBU deutlich gemacht.

Söngvakeppnin 2026 läuft wie geplant

Trotz der politischen Unsicherheit bereitet RÚV aktuell weiterhin seine Teilnahme in Wien vor. Auch Söngvakeppnin, Islands traditionsreicher Vorentscheid, soll 2026 wieder über den Beitrag entscheiden.

Geplant sind zehn Songs, die aus einem offenen Bewerbungsprozess ausgewählt werden. Damit setzt RÚV auf Kontinuität, während die ESC-Zukunft auf internationaler Ebene gerade heiß diskutiert wird.

Rückblick: Væb schaffte den Finaleinzug

2025 trat die Band Væb mit ihrem Song Róa für Island an. Es war ein kleiner Befreiungsschlag: Zum ersten Mal seit 2022 konnte sich das Land wieder fürs Finale qualifizieren. Am Ende stand Platz 25 mit 33 Punkten, darunter immerhin 10 Punkte vom dänischen Televote. Auch wenn das Ergebnis eher bescheiden ausfiel, war die Finalteilnahme ein wichtiges Signal für die Fans auf der Insel.

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